Die Georg-Forster-Gesellschaft e. V. veranstaltet jährlich das Georg-Forster-Kolloquium. Die Beiträge werden in den Georg-Forster-Studien publiziert.
Als abgeschlossene und unbekannte Welten übten ferne Inseln im Zeitalter der Aufklärung, wie die Konjunktur von Inselutopien, Robinsonaden und phantastischen Inselerzählungen
dokumentiert, eine große Anziehungskraft auf das europäische Publikum aus. Während Utopien zuvor meist reine Gedankengebäude waren, verbreitete sich im 18. Jahrhundert die
Kunde von Schiffbrüchigen, die jenseits von Europa neue Welten begründeten, oder von einem glücklichen Leben der Südseeinsulaner im Naturzustand. Parallel dazu gewannen
Inseln zunehmend an Bedeutung als koloniale Handels- und Militärstützpunkte sowie als Anker- und Versorgungsplätze der Weltreisunternehmungen. Im Rahmen der
wissenschaftlichen Inseldiskurse nahm insbesondere die Geographie eine zentrale Rolle ein. So konnte Georg Forster als Teilnehmer an James Cooks zweiter Weltumsegelung neuartige
Erkenntnisse zur Kultur, Sprache und Gesellschaft in Polynesien und Melanesien gewinnen, nicht ohne produktive Überlegungen zur Besiedlung und Migrationsgeschichte der Inseln
anzustellen.
Im Rahmen unseres Kolloquiums an der Universität Kassel möchten wir das gesamte Spektrum der Inseldiskurse im 18. Jahrhundert in den Blick nehmen, u.a. auch unter
komparatistischen Gesichtspunkten, und die Spezifik von Forsters Beiträgen herausarbeiten. Bitte senden Sie Ihre Themenvorschläge bis zum 31.07. 2023 mit einem Kurzexposé und
biographischen Angaben an Herrn Prof. Stefan Greif (greif[at]uni-kassel.de).