Call for Papers: Inselwelten im Zeitalter der Aufklärung (Kolloquium der Georg-Forster-Gesellschaft 2023, Universität Kassel, 28.10.2023)

Die Georg-Forster-Gesellschaft e. V. veranstaltet jährlich das Georg-Forster-Kolloquium. Die Beiträge werden in den Georg-Forster-Studien publiziert.
Als abgeschlossene und unbekannte Welten übten ferne Inseln im Zeitalter der Aufklärung, wie die Konjunktur von Inselutopien, Robinsonaden und phantastischen Inselerzählungen
dokumentiert, eine große Anziehungskraft auf das europäische Publikum aus. Während Utopien zuvor meist reine Gedankengebäude waren, verbreitete sich im 18. Jahrhundert die
Kunde von Schiffbrüchigen, die jenseits von Europa neue Welten begründeten, oder von einem glücklichen Leben der Südseeinsulaner im Naturzustand. Parallel dazu gewannen
Inseln zunehmend an Bedeutung als koloniale Handels- und Militärstützpunkte sowie als Anker- und Versorgungsplätze der Weltreisunternehmungen. Im Rahmen der
wissenschaftlichen Inseldiskurse nahm insbesondere die Geographie eine zentrale Rolle ein. So konnte Georg Forster als Teilnehmer an James Cooks zweiter Weltumsegelung neuartige
Erkenntnisse zur Kultur, Sprache und Gesellschaft in Polynesien und Melanesien gewinnen, nicht ohne produktive Überlegungen zur Besiedlung und Migrationsgeschichte der Inseln
anzustellen.
Im Rahmen unseres Kolloquiums an der Universität Kassel möchten wir das gesamte Spektrum der Inseldiskurse im 18. Jahrhundert in den Blick nehmen, u.a. auch unter
komparatistischen Gesichtspunkten, und die Spezifik von Forsters Beiträgen herausarbeiten. Bitte senden Sie Ihre Themenvorschläge bis zum 31.07. 2023 mit einem Kurzexposé und
biographischen Angaben an Herrn Prof. Stefan Greif (greif[at]uni-kassel.de).

Georg-Forster-Kolloquium 2022: Rassismus und Antirassismus im 18. Jahrhundert (Universität Kassel; 18.–19. November)

Freitag, 18. November

8:30-8:45 Uhr

Begrüßung

Rassismus und Antirassismus im 18. Jahrhundert: Wurzeln und Vorläufer

9:00-9:30 Uhr

Annika Rink (Kassel)

Aufwind, Alterität und Ausbeutung. Protoextraktivismus in Südamerika seit Kolumbus

9:45-10:30 Uhr

Christine Eickenboom (Koblenz-Landau)

Aufbruch und Fremdbegegnung in drei Jahrhunderten. Das Menschenbild im Romantypus Robinsonade

Kaffeepause

Rassismus und Antirassismus im 18. Jahrhundert: Erscheinungsformen

10:45-11.30 Uhr

Timothy John Brown (Tübingen)

„Es ist freilich ein albernes Gesindel um diese Adamskinder.” Die ambivalente Darstellung von Schwarzen Figuren in ausgewählten Märchen von Christoph Martin Wieland

11.45-12:15 Uhr

Dieter Heintze (Bremen)

Die armen Pescheräh, und andere ganz da unten

Mittagspause (12:15-13:15 Uhr)

13:15-13:45 Uhr

Rotraut Fischer (Darmstadt)

Zurück in die Reisscheune? Die Rückkehr des „edlen Wilden“ – eine Polemik

14:00-14:30 Uhr

Sigrid Köhler (Tübingen)

Ästhetik und Rassismus: Eine Schule des Sehens am Ende des 18. Jahrhunderts

Kaffeepause

Georg Forster und der Rassismus und Antirassismus im 18. Jahrhundert

15:00-15:30 Uhr

Isabella Ferron (Modena/Reggio Emilia)

Noch etwas über die Menschenrassen. Georg Forster und der Rassenbegriff

15:45-16:30 Uhr

Stefan Greif (Kassel)

‚mannigfaltige Verhältnisse‘. Georg Forsters Antirassismus

16:45-17.30 Uhr

Axel Rüdiger (Berlin)

Georg Forster und die “Graecomanie des deutschen Philosophierens”

Samstag, 19. November

9:00-9:30 Uhr

Hans Baumgarten (Bonn)

Kulturlandschaften, Rassismus und die „horrors of slavery“ – Georg Forster und die Evolution investigativer Geographie auf atlantischen Inseln

9:45-10:30 Uhr

Friederike Frenzel (Dresden)

Der verschlingende und der empathische Blick. Eine Episode in der Reise um die Welt als pointierte Darstellung von Modell und Methode im Werk Georg Forsters

Kaffeepause

10:45-11.30 Uhr

Roxana Lisaru (Bayreuth)

Zur europäischen Fortschrittsidee im Briefwechsel Georg Forsters mit Th. Sömmerring

Neue Forschungsperspektiven auf Georg Forster

11.45-12:15 Uhr

Anna Ananieva (Tübingen/Regensburg) & Rolf Haaser (Tübingen)

„Wir haben so viele an Bord, die gerne die Forsters der russischen Expedition sein möchten“ – Adam Johann von Krusenstern und August von Kotzebue in ihrem Verhältnis zu Georg Forster

Mittagspause (12:15-13:15 Uhr)

13:15-13:45 Uhr

Michael Ewert (München)

Unbekannte Briefe Justus Erich Bollmanns, eines Zeitzeugen der letzten Lebensjahre Forsters

14.00 Uhr

Abschluss mit anschließender Mitgliederversammlung der Georg-Forster-Gesellschaft e.V.

Call for Papers: Georg-Forster-Kolloquium 2022: Rassismus und Antirassismus im 18. Jahrhundert

Die Georg-Forster-Gesellschaft e. V. veranstaltet jährlich das Georg-Forster-Kolloquium. Die Beiträge werden in den Georg-Forster-Studien publiziert.

Kolloquium 2022

Im Kontext der aktuellen Diskussionen über den Rassismus und seine Wurzeln rückt auch das Zeitalter der Aufklärung in den Blick, als im Gefolge der Weltreisen und der europäischen Expansion moderne Rassenkonzepte aufkamen. Die Kritik richtet sich vor allem gegen die im 18. Jahrhundert gängige Praxis, neben Tieren und Pflanzen auch Menschenrassen zu systematisieren. Andererseits waren es Aufklärer wie Georg Forster, die dezidiert antirassistische Positionen vertraten und auf koloniale Interessenszusammenhänge aufmerksam machten – zu denken wäre nur an seine Debatten mit Christoph Meiners. Ganz allgemein mischen sich in den zeitgenössischen Diskussionen wegweisende Wortmeldungen mit Blindstellen und zeitbedingten Vorurteilen.

Das geplante Kolloquium möchte die gesamte Breite rassistischer und antirassistischer Stimmen im 18. Jahrhundert vermessen und der Frage nachgehen, welche Auswirkungen der Rassendiskurs der Aufklärung für die Gegenwart hat. Bitte senden Sie Ihre Themenvorschläge bis zum 31.07.2022 mit einem Kurzexposé und biographischen Angaben an Herrn Prof. Stefan Greif (greif@uni-kassel.de)

Georg-Forster-Kolloquium

Die Georg-Forster-Gesellschaft e. V. veranstaltet jährlich das Georg-Forster-Kolloquium. Die Beiträge werden in den Georg-Forster-Studien publiziert.

Kolloquium 2019

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Tagungen seit 2001

    • Georg-Forster-Kolloquium 2019: “Briefkultur der Spätaufklärung”, 01. November 2019, Universität Kassel.
    • Georg-Forster-Kolloquium 2017: “Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein”, 24./25. November 2017, Universität Kassel.
    • Georg-Forster-Kolloquium 2015: “Georg Forster in postkolonialer Perspektive”, 12. Juni 2015, Universität Kassel.
    • Georg-Forster-Kolloquium 2012: “Fremdheit und Interkulturalität – Georg Forster als interkultureller Autor”, 15./16. Juni 2012, Universität Kassel.
    • Georg-Forster-Kolloquium 2008: “Weltreisender oder Revolutionär? Kontinuitäten und Diskontinuitäten im Leben und Werk Georg Forsters”, 20./21.6.2008, Universität Kassel.
    • Georg-Forster-Kolloquium 2007: “Frauen im Umfeld Georg Forsters – geschlechtergeschichtliche Forschungsansätze”, 22./23. Juni 2007, Universität Kassel.
    • Georg-Forster-Kolloquium 2006: “Georg Forster in Mainz. Literarische Produktion und Medienzentrum vor und während der Revolution”, 23./24. Juni 2006, Universität Kassel. Die Beiträge sind in den Georg-Forster-Studien XIII (2008) veröffentlicht.
    • Georg-Forster-Kolloquium 2005: “Georg Forster in den intellektuellen Netzwerken seiner Zeit, 24./25. Juni 2005, Universität Kassel. Die Beiträge sind in den Georg-Forster-Studien XII (2007) veröffentlicht.
    • Jubiläumstagung 2004: “Georg Forster (1754-1794): Aufbruch in neue Welten”, 8.-11. September 2004, Kassel/Göttingen. Die Beiträge sind in den Georg-Forster-Studien XI (2 Bände) veröffentlicht.
    • Georg-Forster-Kolloquium 2003: “Europäer in der Südsee im 18. Jahrhundert: Die ‘Entdecker’ aus der Perspektive der ‘Entdeckten’”, 27./28. Juni 2003, Universität Kassel. Die Beiträge sind in den Georg-Forster-Studien X (2005) veröffentlicht.
    • Georg-Forster-Kolloquium 2002: “Georg Forster als kultureller Mittler”, 21./22. Juni 2002, Universität Kassel. Die Beiträge sind in den Georg-Forster-Studien IX (2004) veröffentlicht.
    • Georg-Forster-Kolloquium 2001: “Herrschaft und Gewalt bei Georg Forster”, 22./23. Juni 2001, Universität Kassel. Die Beiträge sind in den Georg-Forster-Studien VIII (2003) veröffentlicht.